Der günstige Neubau von 15 Reihenhäusern wurde von der Stadt Erding in die Wege geleitet. Die Auswahlkriterien standen vorab fest: Die Kommune wollte hier an ihrem westlichen Rand ganz gezielt Menschen eine Chance bieten, deren Vermögen nicht reicht, um sich auf dem freien Markt zu den Bedingungen des Münchner Ballungsgebiets ein eigenes Haus zu finanzieren. Die Häuser in Erding wurden etwa ein Drittel unterm üblichen Marktpreis angeboten, beispielsweise für rund 400.000 Euro bei etwa 130 Quadratmetern Wohnraum, wahlweise auch als Erbpacht-Modell. Als die Ausschreibung im Frühjahr 2018 startete, meldeten sich binnen weniger Tage hunderte Interessenten. Die Süddeutsche Zeitung berichtete darüber.

Vorteile für Ansässige

Vorab hatte die Stadt ein Punktesystem entwickelt. Baulandbegünstigen-Modell hieß das Verfahren offiziell. Es wurde erdacht, nachdem das früher übliche Einheimischen-Modell nicht mehr zulässig war. Auch das neue System verschaffte denjenigen Bewerbern Vorteile, die bereits in Erding wohnen oder arbeiten. Mit einbezogen wurde auch, ob die Bewerber Kinder haben, zuhause schwer behinderte Familienmitglieder betreuen oder sich in einem Ehrenamt engagieren. Je mehr Kinder, je länger in Erding, je weniger Erspartes, desto mehr Punkte hat die Stadt vergeben.

Ein abwechslungsreiches Quartier

Angesiedelt sind die drei Zeilen mit je fünf Häusern im Neubaugebiet „Südlicher Thermengarten“. In der direkten Nachbarschaft gibt es Doppelhaushälften und viele Mehrfamilienhäuser, insgesamt etwa 200 Wohneinheiten. Neue Bauabschnitte im Thermengarten bringen mehr architektonische Abwechslung. Die Stadt hat auch sozial für Durchmischung gesorgt: Einige Grundstücke wurden meistbietend versteigert an wohlhabende Bauherren. Ganz in der Nähe hat die Baugesellschaft des Landkreises sieben Blocks mit Sozialwohnungen errichtet. Ein Café und einen Einkaufsmarkt sieht der Bebauungsplan vor. Schulen, Ärzte und die komplette städtische Infrastruktur sind gut erreichbar, die Erdinger Therme ganz in der Nähe und der Anschluss nach München gut.

Massiv aus Ziegeln

Die 15 Reihenhäuser mit Flachdach an der Edeltraud-Huber-Straße haben Wohnflächen von knapp 125 Quadratmetern. Geplant hat sie das Münchener Büro Dinkel Persch Architekten. Gebaut wurden sie besonders schnell aus den innovativen Ziegel-Fertigteilen Redbloc. Diese kann man aus vielen verschiedenen Schlagmann-Ziegeln vorfertigen lassen – hier entschied man sich für den T7 in der Wandstärke 36,5 Zentimeter.

Schnell und effizient gebaut dank Redbloc

Im Erdinger Thermengarten konnte Redbloc in vielerlei Hinsicht punkten: Mit diesen vorgefertigten Ziegelwänden kann man einen Rohbau deutlich schneller erstellen und braucht deutlich weniger Personal auf der Baustelle. Am Ende hat man trotzdem alle Vorteile eines hochwertigen monolithischen Ziegel-Gebäudes. Im Thermengarten wurde Beton nur dort verwendet, wo es nicht anders ging: im Bereich des Kellers sowie dort, wo es die Statik erforderte, beispielsweise an den Brüstungen der Dachterrassen. Das Energiekonzept der Planer fußt auf Gasbrennwerttechnik mit solarunterstützter Brauchwassererwärmung. Die Häuser haben Fußbodenheizung. Sie sind voll unterkellert, haben eine Terrasse, und zu jedem Gebäude gehört ein Stellplatz im Carport.